Kreistagsfraktion: Rede zur Verabschiedung des Stellenplans des Landkreises Celle für das Haushaltsjahr 2023 im Kreistag

20.12.22 –

Die Entwicklung der Stellenanzahl über die Jahre hinweg ist besorgniserregend, auch wenn finanzpolitisch andere Dinge – wie bspw. die Kostenexplosion im Schulbau – derzeit kritischer für den Haushalt sind.

Bei aller Kritik: Die öffentliche Verwaltung leistet einen wichtigen Dienst für die Allgemeinheit. Wo auf Kontrollen verzichtet wird, gibt es schnell schwarze Schafe; wie man im Rahmen der Coronahilfen oder den Maskendeals sehen konnte – was die Steuerzahlenden letztendlich Millionen gekostet hat.

Aufgaben werden vielfältiger und komplexer. Am Samstag war auf der Titelseite der Celleschen Zeitung zu lesen, dass wegen eines Formfehlers ein Regionales Raumordnungsprogramm hinfällig und 250 Windräder nicht gebaut werden können.

Auch die vielbeschworene Digitalisierung zeigt sich im Stellenplan nicht als Einsparung – eher das Gegenteil ist der Fall. Digitalisierung bedeutet meist ein zusätzlicher Kommunikationsweg der zu bedienen ist, ohne dass persönliche Beratung oder Formular auf Papier dadurch entfallen.

Und dennoch wird es Potentiale geben, um Prozesse zu verschlanken und Aufgaben zu hinterfragen. Dann sprechen wir hoffentlich nicht von einer Erhöhung, sondern vor einer Reduzierung im Stellenplan zum Vorjahr. Denn eines dürfen wir nicht vergessen: In den nächsten Jahren wird es auch nicht einfacher werden offene Stellen mit qualifiziertem Personal zu besetzen. Bereits jetzt ist die Zahl der Bewerbenden überschaubar. Manche Stellen müssen bereits heute mehrfach ausgeschrieben werden.

Meine Überlegung im Fachausschuss vor eine Organisationsuntersuchung durchzuführen und die anschließende Verschriftlichung meiner Überlegung durch die damalige Mehrheitsgruppe als Antrag ist mittlerweile schon gut zwei Jahre alt, aber die aktuellen Entwicklungen zeigen, dass das Thema weiterhin brandaktuell ist. Packen wir es an!

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Kreistagsfraktion

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