18.06.25 –
Amtliche Mitteilungen der Stadtverwaltung wie Bauvorhaben oder Tagesordnungen zu lokal-politischen Sitzungen soll es künftig nicht mehr in der Celleschen Zeitung geben. So sieht es ein Beschlussvorschlag der Stadtverwaltung vor.
„Das schränkt die Bürgerbeteiligung in unserer Stadt noch weiter ein“, kritisiert die Stadtratsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen. Denn viele Menschen haben sich bisher aus der Zeitung über geplante Rats-, Ortsrats und Ausschusssitzungen informiert und diese dann besucht, wenn ein Thema sie interessierte. Oder sie haben von Fristen erfahren, innerhalb derer sie sich zu Bauvorhaben äußern konnten.
„Die Cellesche Zeitung war das Blatt für amtliche Mitteilungen. Das alles soll jetzt der Vergangenheit angehören. Mitteilungen sollen nur noch im Amtsblatt des Landkreises stehen“, fasst Karin Abenhausen von den Grünen die Situation zusammen. Selbst im Rat der Stadt sind viele nicht vertraut mit dem Amtsblatt, dass es nur in digitaler Form gibt.
„Wer weniger weiß, kann weniger an demokratischen Prozessen partizipieren“, so Abenhausen. Sie findet es auch schade, dass ein Oberbürgermeister die lokale Zeitung in ihrer Bedeutung schwächt, statt sie zu stärken. „Celle kann froh sein, noch über eine örtliche Zeitung zu verfügen. Viele andere Städte beneiden uns darum.“ Und mit fast 20.000 Abonnenten und zahlreichen Mitlesern ist die CZ das noch am weiten verbreitetste Medium in Stadt und Landkreis.
Begründet wird der Ausstieg aus der Celleschen Zeitung als offiziellem Organ für die amtlichen Mitteilungen von der Stadtverwaltung übrigens mit Kosten. Vielen Landkreisgemeinden ist die rein digitale Information ihrer Bürgerinnen und Bürger hingegen nicht genug. Deshalb nehmen sie Geld in die Hand für zusätzlich Gemeindeblätter. Geld, das die Stadt Celle jetzt zu Lasten der Information ihrer Stadtbevölkerung einsparen will.