Liebe Mitbürger und Mitbürgerinnen,

am 11. September haben Sie es in der Hand: Ziehen Sie Bilanz und stellen Sie die politischen Weichenfür ein bürgerfreundlicheres Celle: Stadtentwicklung mit Zukunft, das heißt sorgsame Verkehrsplanung, Klimaschutz sowie planvollere Investition in gerechtere Bildung und Integration. Genau das sind unsere Schwerpunkte für die nächsten fünf Jahre.

Celle steht vor enormen Herausforderungen: Eine Bevölkerung mit steigendem Durchschnittsalter, vielseitigeren Wurzeln und immer weniger Kindern, die Auflösung militärischer Standorte und teils dramatische Haushaltslöcher. Höchste Zeit für Antworten, die besser wirken, statt mehr zu kosten. Mehr denn je braucht die Stadt engagierte Bürgerinnen und Bürger – Sie! Und das verlangt mehr Bürgernähe und Beteiligung. Wir wissen das.

Die Grünen stehen für lebendige Demokratie, Klimaschutz, soziale Teilhabe, Chancen- und Geschlechtergerechtigkeit. Grüne Politik vor Ort ist dringend erforderlich.

Wählen Sie deshalb bei der Kommunalwahl am 11.09.2011 GRÜN.

Celle mit seinen Fachwerkbauten bietet als historische und zugleich moderne Stadt hohe Lebensqualität. Ihre Zukunft liegt im Erhalt der weltweit einzigartigen Altstadtarchitektur bei gleichzeitiger Attraktivitätssteigerung der Innenstadt: Wohnen, Arbeiten, Einkaufen, ansprechende Kultur- und Freizeitangebote; das alles gehört zu einer Stadt, in der Bewohner und Besucher sich wohlfühlen. Dafür müssen wir die Altstadt als Ganzes zum attraktiven Einkaufsziel entwickeln. Dabei bleiben die Ortsteile wichtige Grundversorgungszentren und sind weiterhin zu stärken.

GRÜN STEHT FÜR:

• zielführende Stärkung des innerstädtischen Einzelhandels
• attraktive Gestaltung der Allerinsel in Ergänzung zur Altstadt
• vernünftige Wohnkonzepte für Quartiere in Schuh- und Bergstraße
• nachhaltiger Ausbau stadtnaher Erholungsgebiete
• zweckdienliche Erweiterung der Feuerwehrhauptwache bei Erhalt des Freizeit- und Sportgeländes Saarfeld

Politische Verantwortung heißt auch Schutz unserer natürlichen Lebensgrundlagen: Natur und Landschaft, Tier- und Pflanzenarten, saubere Luft und sauberes Wassers. Doch Celles Naturgüter sind gefährdet. Durch den Geflügelschlachthof in Wietze ist in der ganzen Region mit dem Bau großer Hühnermastställe zu rechnen. Wir lehnen industrielle Massentierhaltung ab. Tierfabriken und Qualzuchten verspotten Tierschutz und sind Gift für die bäuerliche Landwirtschaft.

GRÜN STEHT FÜR:

• konsequente Verhinderung weiterer industrieller Mastanlagen
• gesicherte Artenvielfalt durch Blüh- und Bienenstreifenprogramme
• sinnvolle Nutzung städtischer Freiflächen für neue Wohngebiete

Celle ist ein wichtiges Zentrum der Erdölzulieferindustrie, aber auch von Technologien zur Nutzung natürlicher Erdwärme, kurz: Geothermie. Angesichts der Klimafolgen fordern und fördern wir schonende Energiegewinnung aus Sonne, Wind, Geothermie und nachwachsenden Rohstoffen. Klimaschutz soll als Querschnittsaufgabe bei allen öffentlichen Planungen, Bau- und Sanierungsvorhaben und im Beschaffungswesen berücksichtigt werden: Mindestens 40% grüner Strom bis 2020. Auch als Gesundheitsstandort ist Celle wirtschaftlich stark ausbaufähig.

GRÜN STEHT FÜR:

• ökonomisch-ökologischer Ausbau Celles als Geothermie-Zentrum
• Förderung erneuerbarer Energien, mehr Solartechnik auf öffentlichen Gebäuden
• Rückgewinnung unserer Energieversorgung in eigene kommunale Hände
• Energie aus nachwachsenden Rohstoffen unter Erhalt der Artenvielfalt

Grüne Verkehrspolitik vergrößert Attraktivität und Anteil umweltschonender Verkehrsmittel und mindert so den Individualverkehr. Ortsumgehungen durch geschützte Landschaften und Naherholungsgebiete passen nicht in ein solches Konzept. Schwerlastverkehr gehört auf die Schiene, nicht in Wohnquartiere. Die Wohn- und Einkaufsqualität unserer Altstadt steigt mit sinkendem Autoverkehr.

GRÜN STEHT FÜR:

• den Stopp für Durchfahrten von Schwerlastverkehr und Mautflüchtlingen
• zielstrebige Weiterentwicklung zu einer fahrradfreundlicheren Stadt
• mehr Sicherheit und Lebensqualität in Wohngebieten durch Verkehrsberuhigung
• Attraktivitätssteigerung von Bus und Bahn in Celle durch Prüfung der Rekommunalisierung öffentlicher Verkehrsmittel

Bildungsausgaben zählen zu den lohnendsten Investitionen überhaupt. Sie garantieren Zukunft und sind Schlüssel zu mehr sozialer Gerechtigkeit und weniger Armut. Allein gute Angebote zur Kinderbetreuung und in den Schulen garantieren die häufig beschworene Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Am besten gelingt Förderung, wenn Bildungsgänge in einer Hand sind: Bildung aus einem Guss. Deshalb treten wir für die städtische Trägerschaft unserer weiterführenden Schulen ein. Eine Integrierte Gesamtschule soll das Celler Bildungsangebot ergänzen. Offene Ganztagsgrundschulen wollen wir bedarfsgerecht bis hin zu Gebundenen Ganztagsschulen weiterentwickeln. Zur Förderung gesunder Ernährung sind Schulküchen und -gärten einzurichten. Auch die musische Bildung an den Schulen und Kitas gehört zur Persönlichkeitsentwicklung von Kindern. Die Umsetzung von Inklusionsvorgaben für gemeinsames Betreuen und Unterrichten von Behinderten und Nichtbehinderten ist eine weitere wichtige Aufgabe.

GRÜN STEHT FÜR:

• kostenlose wohnortnahe Kita-Plätze, Ausbau von Krippenplätzen
• Förderung der Inklusion in Kitas und Schulen
• halbjährliche Einschulung als Modellversuch
• Ausbau der Zusammenarbeit von Schule und Jugendhilfe
• Beteiligung von Kindern und Jugendlichen bei der Stadtentwicklung und niedrigschwellige Angebote für Jugendliche vor Ort

Die Kommune ist Ort und Motor der Integration. Begegnungen von Menschen unterschiedlicher Herkunft finden in Nachbarschaften statt. Integration ist keine Einbahnstraße und gelingt nur, wenn alle gesellschaftlichen Gruppen gemeinsam daran arbeiten. Die interkulturelle Öffnung der Verwaltung und ämterübergreifende Bearbeitung von Aufgaben im Integrationsbereich sind Voraussetzungen für eine bessere Chancen auf Teilhabe von Migranten und Migrantinnen.

GRÜN STEHT FÜR:

• mehr Mitarbeiter ausländischer Herkunft im Celler öffentlichen Dienst
• unterstützende Sprachförderangebote für Flüchtlinge in Schulen
• Ausbildung und Einsatz von Integrationslotsen als Mittler zwischen Menschen mit Migrationshintergrund und öffentlichen Einrichtungen

Ein friedliches Miteinander bedingt, dass alle Menschen am öffentlichen Leben teilnehmen können. Dazu bedarf es umsichtiger Sozialpolitik. Der Celle-Pass erleichtert Menschen mit geringem Einkommen gesellschaftliches Teilhaben. Der demographische Wandel wird unsere Stadt verändern: Wir werden weniger, älter und bunter. Besondere Aufmerksamkeit muss weiterhin der gerechten Gleichstellung von Frauen gelten.

Ehrenamtliches Engagement als Keimzelle funktionierender Kommunen ist besonders förderwürdig. Die Schaffung geeigneter Voraussetzungen ist ebenso kommunale Aufgabe wie die Daseinsvorsorge; sie umschreibt die Bereitstellung aller für ein menschenwürdiges Leben notwendigen Güter und Leistungen.

GRÜN STEHT FÜR:

• Entwicklung eines Celle-Passes für Menschen mit geringem Einkommen
• Erhalt und Förderung der Frauen- und Kinderschutzhäuser
• stärkere Unterstützung offener Stadtteilprojekte
• Einführung einer Frauenquote in Führungspositionen des öffentlichen Dienstes
• verstärkte Beteiligung Behinderter an Entscheidungsprozessen
• politische Verhinderung und strafrechtliche Verfolgung von Neonazi-Aktivitäten

Kunst und Kultur sind kein Luxus, sondern selbstverständlicher Teil gesellschaftlichen Lebens. Kultur zu erleben und sich selbst kulturell oder künstlerisch zu betätigen, darf keinesfalls zahlungskräftigen Minderheiten vorbehalten sein.

GRÜN STEHT FÜR:

• Förderung von Kunst im öffentlichen Raum
• Umbau des Torhauses zum Dokumentationszentrum über die NS-Vergangenheit in Celle
• gezielte Förderung bisher in Celle vernachlässigter Kulturangebote wie Kunstfilm, zeitgenössische Musik, Medienkunst und mehr
• Unterstützung kultureller Institutionen vom Schlosstheater über Kammermusikring bis hin zu den vielen kleinen, ehrenamtlich betriebenen Initiativen und Vereinen