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25.01.2012
Die Landtagsgrünen haben den Verkauf großer landeseigener Wälder in Naturschutzgebieten an private Käufer als "Maßnahme zur kurzfristigen Haushaltskonsolidierung" scharf kritisiert. Die Landesregierung verstoße damit gegen die bislang übliche Praxis, nach der lediglich kleine verstreute Waldflächen und Arrondierungsflächen aus dem Landesbesitz verkauft wurden und wertvolle Naturschutzflächen von dem Verkauf ausgenommen waren, sagte der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Christian Meyer heute (Mittwoch) in Hannover.
Es sei nicht akzeptabel, wenn in einer Werbeanzeige für den Verkauf von 122 ha wertvollen Baumbeständen eines geschützten FFH-Gebietes bei Hildesheim zum Preis von drei Millionen Euro geworben würde und dabei besonders auf die gute Eignung zur Eigenjagd und die schnelle Erreichbarkeit von der Autobahn hingewiesen wird. "Hier werden offensiv die Kernzonen eines großen Waldgebietes zahlungskräftigen Jägern zum Kauf angeboten und die Naturschutzziele gefährdet", sagte Meyer.
Bereits in der Vergangenheit habe die Privatisierung großflächiger Waldgebiete, wie zum Beispiel im Jahr 2009 im Landkreis Hameln-Pyrmont den Widerstand der Naturschutzbehörden hervorgerufen.
Auch die in den nächsten Tagen geplante Veräußerung eines 110 ha großen Naturschutzgebietes im Landkreis Holzminden mit bis zu 140 Jahre alten Eichen an einen Unternehmer sei auf Protest der Kommunen gestoßen, sagte der Grünen-Politiker. Es wird befürchtet, dass es zu Einschränkungen im Tourismus am Weserradweg und zu einer Gefährdung der Naturschutzziele kommt. Meyer: "Es kann nicht sein, dass jetzt das natürliche Tafelsilber des Landes an zweifelhafte Investoren verhökert wird und der Naturschutz dabei auf der Strecke bleibt. Der Staatswald gehört den Bürgerinnen und Bürgern und darf nicht rein kommerziellen und spekulativen Interessen geopfert werden."
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