24.11.2011

Bundestagsfraktion

Thomauske fehlte Fachkunde für zentrale Gorleben-Entscheidung

Zur Befragung des ehemaligen Atommanagers und aktuellen Gorleben-Gutachters der schwarz-gelben Bundesregierung, Bruno Thomauske, im Parlamentarischen Untersuchungsausschuss Gorleben, erklärt Sylvia Kotting-Uhl, Sprecherin für Atompolitik und Obfrau im Untersuchungsausschuss:

Die heutige Befragung hat ergeben, dass Bruno Thomauske im Jahr 1997 eine zentrale Gorleben-Entscheidung fällte, ohne die notwendige Fachkunde zu besitzen. Er befand damals, man könne die Erkundung Gorlebens problemlos auf den nordöstlichen Teil des Salzstocks beschränken. Dies war eine überraschende Abkehr von dem über Jahre geplanten Vorgehen für die Erkundung Gorlebens. Thomauske räumte ein, dass die zuständige Bergbehörde seine Bestellung zum Leiter des Gorleben-Projekts wegen seiner fehlenden Fachkunde davon abhängig gemacht hatte, dass ihm sein BfS-Kollege, der Bergbau-Ingenieur G. Wosnik, als Experte zur Seite gestellt wurde. Gerade dieser Kollege hatte Thomauskes Ansicht über die halbierte Erkundung Gorlebens aber heftig widersprochen, als er davon erfuhr.

Umso untragbarer ist die heutige Beteiligung des ehemaligen Atommanagers an der vorläufigen Sicherheitsanalyse Gorleben. Die Bundesregierung rechtfertigt Thomauskes Beteiligung an der Analyse offiziell mit seiner Gorleben-Arbeit in den 1990er Jahren. Das heißt, für Schwarz-Gelb ist Thomauskes Pfusch von damals der Grund, ihn heute an ihrer entscheidenden Gorleben-Analyse zu beteiligen. Bei dieser darf der ewige Gorleben-Fan an zentralen Stellen über die Eignung des Salzstocks befinden. Eine Entscheidung, an der Umweltminister Röttgen trotz heftiger Proteste nach wie vor festhält. Wenn Röttgen wirklich Akzeptanz schaffen und zu einer Lösung des Endlagerproblems kommen will, muss Thomauske gehen.

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