17.11.2011

Landtagsfraktion

Minister Bode mit Fehlinformationen über Schlachthof Wietze

Mehr Hühner aus Dänemark und weniger Lohn als angegeben

Die Landtagsgrünen haben Wirtschaftsminister Bode vorgeworfen, mit Fehlinformationen über den Anteil importierter Hühner aus Dänemark für den Megaschlachthof in Wietze die "Öffentlichkeit irrezuführen". Nach Auskunft der Arbeitsgemeinschaft Bäuerliche Landwirtschaft (ABL) sollen mehr als die Hälfte der in Wietze geschlachteten Hühner nicht aus der Region kommen, sondern aus bis zu 80 Mastställen in Dänemark, sagte der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Christian Meyer heute (Donnerstag) in Hannover. In der Beantwortung einer Anfrage des Grünen-Politikers habe Bode offenbar ungeprüft Angaben des Unternehmens Rothkötter übernommen und behauptet, der Anteil dänischer Hühnchen  sei "kleiner als 1 Prozent". Meyer: "Dieser offensichtliche Widerspruch muss umgehend aufgeklärt werden!"

Der Grünen-Politiker kritisierte, dass seine Anfrage nach konkreten Zahlen über genehmigte Ställe in den Nachbarkreisen um Wietze der Landesregierung seit Juli diesen Jahres vorliegt und bis heute nicht beantwortet worden ist. "Nach unseren Informationen hat es weder in der Region Hannover noch im Heidekreis bislang einen erfolgreichen Maststallneubau gegeben", sagte Meyer. "Es kann nicht sein, dass das Land Hähnchen-Highways bis zur dänischen Grenze mit 6,5 Millionen Euro aus Steuergeldern fördert."

Klärungsbedarf bestehe auch bezüglich der im Schlachthof Wietze gezahlten Stundenlöhne. Laut Arbeitsagentur wurden Niedriglöhne von 7,79 Euro ausgeschrieben. Auch sei es im Schlachtgewerbe anscheinend üblich, ausländische Arbeiter über Werkverträge zu einem Stundenlohn von 4 bis 5 Euro zu beschäftigen. Meyer: "Minister Bode hat im Plenum behauptet, die Löhne seien höher. Er kann dies aber nicht belegen und verweigert eine Antwort zu den real gezahlten Löhnen im Schlachthof. Die Millionensubvention des Landes für Billigarbeitsplätze und Tierfabriken in der Region werden immer zweifelhafter und müssen womöglich zurückgezahlt werden."

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