14.11.2011

Bundestagsfraktion

Keine Zulassung für Gen-Soja in Europa

Zur heutigen Verhandlung des Ständigen Ausschusses für die Lebensmittelkette und Tiergesundheit der EU über die Zulassung zweier gentechnisch veränderter Sojabohnensorten als Futter- und Lebensmittel in der EU erklärt Harald Ebner, Sprecher für Agrogentechnik:

Eine Verlängerung und Ausweitung der Roundup-Ready-Zulassung auf Lebensmittel darf es auf keinen Fall geben. Roundup-Ready-Soja von Monsanto wird beim Anbau vor allem in Südamerika massiv mit dem Alles-Killer-Unkrautvernichter Glyphosat behandelt – dafür ist sie schließlich entwickelt worden. Glyphosat ist alles andere als harmlos, dies zeigen viele Berichte und Forschungsergebnisse aus der vergangenen Zeit. In den importierten Sojabohnen sind hohe Rückstandswerte des Pflanzengifts zu befürchten, die bisher in Deutschland aber noch nicht einmal kontrolliert werden.

Die noch relativ neuen "Basta-Bohnen" von Bayer sollen erstmals in der EU als Lebens- und Futtermittel zugelassen werden. Sie sind resistent gegen das Unkrautvernichtungsmittel Glufosinat (Handelsname: "Basta"). Dieser Stoff schädigt nach Ansicht von EU-Experten die Fruchtbarkeit und gefährdet ungeborene Kinder und soll deshalb in der EU ab 2017 vollständig verboten werden. Es wäre also komplett widersinnig, wenn die EU jetzt mit den "Basta-Bohnen" eine Sojabohnensorte für zehn Jahre als Lebens- und Futtermittel zuließe, die garantiert Rückstände dieses Gifts enthält.

Wir fordern, dass sich Vertreter der Bundesregierung im Interesse von Menschen und Umwelt heute in der Sitzung des EU-Ausschusses gegen die Zulassung der beiden Gensojabohnensorten als Futter- und Lebensmittel aussprechen werden. Sollte es heute erwartungsgemäß weder eine qualifizierte Mehrheit für die Zulassung noch dagegen geben, muss sich Agrar- und Verbraucherschutzministerin Aigner bei der EU-Kommission für ein Importverbot der Giftbohnen stark machen. Basta.

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