01.11.2011

Bundestagsfraktion

Umweltminister für Energiewende ohne CCS: Willkommen im Club, Herr Röttgen!

Zu Äußerungen von Bundesumweltminister Röttgen, dass die CCS (Carbon Capture & Storage)-Technologie zu Abscheidung, Transport und Verpressung von CO2 bei der Energiewende keine Rolle spiele, erklärt Oliver Krischer, Sprecher für Energie- und Ressourceneffizienz:

Nach jahrelanger Diskussion und zwei gescheiterten Gesetzentwürfen kommt Bundesumweltminister Röttgen endlich zur Erkenntnis, dass CCS für die Energiewende und den Klimaschutz in Deutschland nicht gebraucht wird, weil Erneuerbare Energien und Energieeffizienz die besseren und billigeren Alternativen sind. Da können wir nur sagen: Willkommen im Club!

Sein CDU-Fraktionskollege und wirtschaftpolitischer Sprecher Pfeiffer ist noch nicht so weit. Der sah erst gestern die Deindustrialisierung Deutschlands kommen, wenn hierzulande kein C02 aus Kohlekraftwerken in die Erde verpresst wird.

Bleibt zu hoffen, dass Röttgen sich in der Union durchsetzt und nach Atomkraft, Wehrpflicht, Hauptschule, Mindestlohn auch den Zopf CCS abschlägt. Der Lackmustest kommt bereits nächste Woche: Im Vermittlungsausschuss wird über das im Bundesrat gescheiterte CCS-Gesetz der Bundesregierung verhandelt. Angesichts des Widerstands aus den Ländern und der neuen Erkenntnis von Herrn Röttgen sollten sich alle Beteiligten eigentlich auf das von uns Grünen vorgeschlagene, an Österreich angelehnte Modell verständigen können: Keine großtechnische Anwendung von CCS für CO2 aus Kohlekraftwerken, dafür Rechtsgrundlage für Forschung zur Vermeidung von prozessbedingten Emissionen aus Stahlwerken, Zementfabriken und ähnliches.

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