01.11.2011

Bundestagsfraktion

Zwangsabschaltung für Windräder ist Alarmsignal

Zur Veröffentlichung der Studie von Ecofys im Auftrag des Bundesverbandes Windenergie (BWE), wonach Windkraftanlagen immer häufiger wegen zu schwacher Netze abgeschaltet werden müssen, erklärt Ingrid Nestle, Sprecherin für Energiewirtschaft:

Wir dürfen uns nicht länger von einzelnen Netzbetreibern abhängig machen. Es kann nicht sein, dass die Energiewende am Unwillen einzelner Unternehmen stockt. Es ist ein Armutszeugnis für die Bundesregierung, dass sie nicht selbst für Transparenz bei der Abschaltung von Windkraftanlagen sorgt. Die Netzbetreiber auf der 110-kV-Hochspannungsebene konnten sich zu lange hinter der Diskussion um die Übertragungsnetze verstecken.

Die Zahlen des BWE zeigen, dass E.on in seinem 110 kV-Netz fast 80 Prozent der gesamten Abschaltungen verantwortet. Die Abschaltungen haben sich gegenüber dem Vorjahr mehr als verdreifacht. Die Bundesregierung hat die Tragweite des Problems immer noch nicht erkannt. Besonders den Ausbau der Verteilnetze hat sie sträflich vernachlässigt. Dabei ist der dringendste Netzausbau schnell und für Natur und Mensch verträglich zu lösen: Die Leitungen der 110-kV-Hochspannungsebene können ohne Probleme als Erdkabel verlegt werden.

Wir brauchen klare Meldepflichten für die Netzbetreiber. Die Netzbetreiber müssen sich für ihre Abschaltungen rechtfertigen und in Extremfällen auch finanziell haften. Wenn die Netzbetreiber die Netze nicht ausbauen, müssen andere ran. Die Windmüller stehen schon bereit, die Netze zu bauen.

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