Keine Photovoltaikanlagen in Landschaftsschutzgebieten

14.03.23 –

Die SPD-Fraktion beantragte die Errichtung von Photovoltaikanlagen (PV-Anlagen) im Landschaftsschutzgebiet Südheide zu ermöglich, wodurch eine politische Diskussion zur Öffnung aller Natur- und Landschaftsschutzgebiete begann. Im März 2023 hat der Kreistag diesen Vorstoß abgelehnt.

Dazu die GRÜNEN im Kreistag:

Dass nach Jahren des Quasi-Stillstands Tempo bei der Energiewende gemacht wird, freut uns. Doch nicht alles, was vermeintlich gut für den Klimaschutz ist, ist auch gut für die Umwelt.

Auch in Deutschland macht sich der Verlust der biologischen Vielfalt bemerkbar. Knapp ein Drittel aller Tier- und Pflanzenarten gelten als gefährdet. Daher ist es besonders wichtig, den Schutzgebieten eine besondere Bedeutung zukommen zu lassen.

Wir sind der Meinung, dass man sich zunächst auf vorbelastete Standorte konzentrieren sollte. Das bedeutet, dass wir für den Bau von Freiflächenanlagen bevorzugt Flächen nutzen sollten, die bereits vorbelastet sind und eine geringere ökologische Bedeutung haben. So können wir den Energiebedarf decken, ohne die Natur und die Umwelt unnötig zu belasten. Dass nun als eine ersten Maßnahme bei Freiflächen-PV-Anlagen als vermeintliche Notwendigkeit der Bau in einem Landschaftsschutzgebiet beantragt wird, steht dazu im Widerspruch. Zumal der Ausbau auf Dächern wegen voller Auftragsbücher nicht einmal so schnell vorangeht, wie es wünschenswert wäre. Wenn beim PV-Ausbau auf bereits versiegelten Flächen zugleich Fassaden- und Dachbegrünung umgesetzt wird, profitieren wir gleich dreimal: durch mehr Biodiversität, einen besseren Schutz vor Hitze sowie durch verbrauchsnahe Stromerzeugung.

Mit dem Aufstellen einer PV-Anlage ist es allein nicht getan. Wir müssen uns bewusst sein, dass die Ableitung des Stroms mit der Installation neuer Freileitungen verbunden sein kann. Eine Einzäunung der Anlage wird erforderlich sein, da PV-Anlagen mittlerweile ein begehrtes Diebesgut geworden sind. Damit werden diese Bereiche innerhalb des Schutzgebiets für einige Tierarten unzugänglich.

Dass – wie Herr Klußmann heute in der Zeitung zitiert wurde - beim Bau neuer Freiflächenanlagen eine Art Goldgräberstimmung herrscht, ist nicht zu verkennen. Das ist auch in Ordnung. Wir müssen uns aber zugleich bewusst sein, dass wir den Ausbau der erneuerbaren Energien zwar fördern, dabei jedoch die Umwelt und die Natur nicht aus den Augen verlieren dürfen.

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Kreistagsfraktion | Umwelt

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