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14.07.19 –
In verschiedenen privaten und staatlichen Jagd- und Forstbetrieben gilt heute bereits die bleifreie Jagd. Bereits vor rund 20 Jahren hat man festgestellt, dass bei rund einem Drittel aller Todfunde von Seeadlern eine Bleivergiftung die Todesursache war. Aber auch andere Greifvögel, die entweder jagdbares Wild erbeuten oder Aas fressen, sind von Bleivergiftungen betroffen. Den Eintrag von Blei durch Munition in der Landschaft schätzte das Umweltbundesamt mit ca. 30t pro Jahr durch die Jagd.
Das ethische Ziel ordnungsgemäßer Jagdausübung ist die sichere, schnelle und damit tierschutzgerechte Tötung eines Tieres. Man hatte dafür Röntgenuntersuchungen an rund 300 erlegten Wildtieren durchgeführt. Untersuchungen zeigten, dass keine Nachteile bleifreier Munition feststelltbar waren. Auch eine unter anderem vom Bundeslandwirtschaftsministerium begleitete Untersuchung konnte im Vergleich der mit bleifreien und bleihaltigen Geschossen erlegten Tiere statistisch keine Unterschiede bezüglich der Tötungswirkung feststellen. Unter anderem aus diesen genannten Gründen wird bereits heute vielerorts bleifrei geschossen.
"Nun wollen wir als GRÜNE im Kreistag keine Bundespolitik machen. Wir machen uns aber Gedanken, ob der Eintrag von Blei in unserem Landkreis reduziert werden kann und dadurch unsere Böden und seltene Greifvögel geschützt werden können.", so der Winser Christian Ehlers bei seiner Rede im Celler Kreistag.
Wir wollen kein Verbot, sondern eine Diskussion unter den Jägerinnen und Jägern anregen. Um eine Diskussionsgrundlage zu bieten und zugleich Unterstützung bei finanziellen Folgen einer Umstellung zu geben, haben wir als Angebot eine Absenkung der Jagdsteuer beantragt. Soweit sich die Jägerinnen und Jäger eine Selbstverpflichtung geben, glauben wir GRÜNE schon, dass man sich an sein Wort halten wird. Zusätzliches Personal für Kontrollen wollen wir ebenso wie die Kreisverwaltung nicht. Sofern die Jägerinnen und Jäger nicht übereinkämen auf bleiefreie Munition umzustellen, so bliebe alles beim Alten. Als der Antrag der GRÜNEN-Fraktion im Kreistag zur Abstimmung stand, fand dieser keine Unterstützung der anderen Parteien.
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Kreistagsfraktion | Tierschutz | Umwelt