28.04.20 –

„Wir sehen dringenden Handlungsbedarf im Bereich der Kinderbetreuung. Wir brauchen behutsame Öffnungskonzepte für Kitas. Auch können Spielplätze unter Aufsicht geöffnet werden. Andere Städte wie Lüneburg geben hier Beispiel“, so Bernd Zobel, Fraktionsvorsitzender der Grünen.

Die grüne Ratsfraktion blickt besorgt auf die anhaltende Schließung der Kitas in Celle.

Nicht nur Eltern, insbesondere Frauen, seien derzeit einer enormen Belastung ausgesetzt, um Beruf und Familie überhaupt noch vereinbaren zu können.

„Gerade die Kinder sind Leidtragende, sie können sich nicht mit ihren Freund*innen treffen oder Spielplätze aufsuchen, soziale Systeme brechen weg. Ein viel stärkerer Blick muss hier auf die Folgen der Einschränkungen, insbesondere der Kitaschließungen für die Kinder gerichtet werden“, so Zobel.

Gerade für diejenigen Kinder, die in diesem Jahr in die Schule kommen, sei die Zeit des Übergangs und der Vorbereitung auf die Schule von enormer entwicklungspsychologischer Bedeutung. Diese Schnittstelle, darin seien sich alle Expert*innen einig sei einer der bedeutendsten Übergänge in der kindlichen Entwicklung und wird in den Kitas pädagogisch geplant und mit viel Sensibilität durchgeführt. Durch Corona stehe nun die Möglichkeit im Raum, dass dieser Übergang gar nicht mehr begleitet werden könne, falls die Kitas bis zum Sommer regulär nicht mehr öffnen.

"Wir erwarten, dass das Fachdezernat der Stadt in enger Ansprache mit Erzieher*innen Konzepte entwickelt, wie es gelingen kann, die Kinder zeitnah wieder in die Kita zu bekommen“, sagt Bernd Zobel. Es müsse geprüft werden, inwieweit eine Aktivierung bzw. Teilaktivierung der Abschlussgruppen in einem Zeitraum vor Schulbeginn unter Berücksichtigung der jeweiligen momentanen Lage möglich sei. „Die Kinder aus prekären sozialen Lebenslagen und Kinder mit Migrationshintergrund drohen in der Schnittstelle zwischen Kita und Schule die Verlierer*innen zu sein. Gerade hier sind adressatenbezogene Konzepte nötig."