15.12.2011

Bundestagsfraktion

Kein Ei mit der drei in der Weihnachtsbäckerei

Am Freitag wird im Bundesrat über einen Entschließungsantrag zur "Kennzeichnung der Herkunft von in Lebensmittel verarbeiteten Eiern und Eierprodukten" beraten. Dazu erklären Friedrich Ostendorff, Sprecher für Agrarpolitik, und Nicole Maisch, Sprecherin für Verbraucherschutz: Eine Änderung der Lebensmittel-Kennzeichnungsverordnung ist längst überfällig. Der Antrag von Rheinland-Pfalz bietet die Chance, dem Willen von 80 Prozent der Verbraucher zu entsprechen. Verbraucherinnen und Verbraucher, die bewusst keine Eier aus tierquälerischer Käfighaltung kaufen, werden versteckte Käfigeier in Nudeln, Plätzchen oder Eis  untergejubelt. Das ist nicht akzeptabel. Wer sich gegen eine solche Kennzeichnung ausspricht, will Verbraucherinnen und Verbraucher mit Absicht im Dunkeln halten.

Dass die Lebensmittelindustrie eine solche Kennzeichnung überwiegend fürchtet, überrascht nicht. Schließlich sind Hersteller von verarbeiteten Produkten die größten Verbraucher von Billig-Eiern aus Käfighaltung. Zu Recht fürchtet die Branche, dass sie mit der Einführung einer Kennzeichnung auf ihren Produkten sitzen bleiben wird. Verbraucherinnen und Verbraucher wollen keine Eier aus tierquälerischer Käfighaltung.

2010 waren 95 Prozent aller gekauften Eier aus alternativen Haltungsformen. Diese Wahlmöglichkeit brauchen wir für alle Lebensmittel, einschließlich importierter Waren. Dem trägt der Antrag der rot-grünen Landesregierung Rechnung.

Seit der Einführung der Eier-Kennzeichnung 2004 hat der Kauf von Eiern aus Käfighaltung rasant abgenommen. Ilse Aigner muss das einst von der ehemaligen Verbraucherschutzministerin Renate Künast ausgesprochene Verbot der Käfighaltung endlich durchsetzen. Übergangsfristen von einem Viertel Jahrhundert, wie zuletzt von Ministerin Aigner vorgeschlagen, sind für uns nicht akzeptabel.

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