Hölty-Gymnasium zieht nach Hambühren

21.01.20 –

Die Diskussion der letzten Wochen hat nochmals gezeigt, dass es schwierig ist hinsichtlich der Schulentwicklung die bestmögliche Lösung zu finden. Wir kennen das Interesse des Landrats einer möglichst kostengünstigen Lösung. Die Hambührener wünschen den Standort in Hambühren. Die Winser einen Standort in Winsen. Am wichtigsten wäre mir aber zu wissen, wo die derzeitigen Eltern von Grundschülerinnen und -schülern ihre Kinder konkret hinschicken wollen.

Für einen Standort in Winsen sehe ich das größte Potential infolge der Ortsgröße. Auch könnte der Standort für Kinder aus Bergen interessant sein. Unklar ist, ob Kinder – welche heute noch nach Schwarmstedt fahren – zurückgewonnen werden könnten. Ob dies tatsächlich so käme, wissen wir nicht. Meinungen von Bürgerinnen und Bürgern mit erwachsenen Kindern sind für mich in dieser Diskussion nachrangig. Es kommt am Ende des Tages auf den Willen der Eltern mit den kleinen Kindern an.

Das wäre nicht so dramatisch, wenn nur kleine Investitionen zu tätigen wären. Jetzt aber Millionen für einen Standort zu investieren, den die Eltern am Ende gar nicht anwählen wollen, halte ich für falsch. Das mit Schulbezirken zu erzwingen, halte ich auch für falsch.

Wir GRÜNE haben uns in Winsen bereits vor Jahren für eine Gesamtschule mit der Möglichkeit des Abiturs eingesetzt. Viele Eltern, wie auch ich, sind von der Schulform Gesamtschule überzeugt. Aber auch meine Meinung zählt am Ende nicht, sondern die der überwiegenden Mehrheit der Eltern. Im Rahmen der damaligen Bürgermeisterwahl 2011 wurde dann die Oberschule in Winsen von CDU und SPD als Lösung gesehen, das Abitur im Westkreis machen zu können. Davon war ich damals bereits nicht überzeugt. Und dann am 26. Februar 2011 in der Celleschen Zeitung: „Kein Abi an der Oberschule“. Für mich ist nicht vom Tisch von der ersten bis zur letzten Klasse in Winsen die Schule besuchen zu können. Wie sieht die Zukunft der Oberschule in Winsen aus?

Um guten Gewissens für ein Gymnasium in Hambühren zu stimmen fehlt mir angesichts der zu investierenden Millionenbeträge eine Elternbefragung. Es geht bei diesen riesigen Summen Schlag auf Schlag. Es ist kaum Zeit für Diskussionen. Man hat das Gefühl, dass langfristige Entscheidungen über erhebliche Summen übers Knie gebrochen werden.

Beratungsvorlagen standen bei unserer Fraktionssitzung Anfang der letzten Woche nur in Teilen zur Verfügung. Die Auswirkungen auf den Kreishaushalt sind zu diskutieren. Eine Diskussion hinsichtlich der Einnahmen des Landkreises, wie der Kreisumlage, und der Ausgaben gehören für mich zeitgleich mit zu der Diskussion. Die Nachfolge unseres Landrats wird dann genötigt die fehlenden Mittel zu beschaffen, weil diese oder dieser angesichts der Haushaltsentwicklung keine Luft zum Atmen hätte.

Da die Initiative unserer schulpolitischen Sprecherin, Frau Petersen, hinsichtlich einer Elternbefragung zuletzt abgebügelt wurde, wäre die einzige richtige Entscheidung die heutige Vertagung und die Eltern jetzt einzubeziehen.

Mein Antrag auf Vertagung auf einen Zeitpunkt nach einer Elternbefragung fand keine Mehrheit.

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Kreistagsfraktion | Schule

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